Autoreninterview mit Alexandra Bauer

Hallo Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Autorin Alexandra Bauer vorstellen.




Hallo Alexandra,

erstmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um mir ein paar Fragen zu beantworten. 

Würdest Du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Gerne! Mein Name ist Alexandra Bauer. Ich bin Erzieherin und Leitung eines Kinderzentrums in Frankfurt am Main. Ich lebe und arbeite in Niederjosbach, einem kleinen, beschaulichen Ort im Taunus. Neben kleinen Menschen liebe ich Tiere. Deshalb tabsen hier auch einige Pfötchen über die Fliesen und Tische und behindern mich beim Schreiben. 

Seit wann schreibst Du Bücher? Und welches Genre?

Ich schreibe schon seit meiner Kindheit. Mit elf Jahren schrieb ich meine erste Geschichte. Das alles natürlich noch mit der Hand und selbst gemalte Bildchen gab es obendrauf. Schon damals bewegte ich mich ausschließlich im Fantasy-Genre. Es gab keine Bücher, die mir gefallen haben, da schrieb ich sie einfach selbst.

Die erste Buchveröffentlichung hatte ich mit 24 Jahren. Seither schrieb ich Kinderbücher. Im letzten Jahr veröffentlichte ich erstmals ein Jugendbuch. Zumindest dachte ich das, denn wenn ich mir meine Leser so betrachte, habe ich an der Zielgruppe vorbei geschrieben. Viele Erwachsene lesen und lieben das Buch. Unter den Fans der Midgard-Saga sind auch sehr viele Männer. Das freut mich um so mehr!

Wolltest Du schon als Kind Autor werden?

Da ich als Kind nicht veröffentlichte, habe ich mich nie als Autorin gesehen. Heute weiß ich sicher, dass ich als Kind bereits Autor war, denn ein Autor schreibt und geschrieben habe ich seit ich es konnte.

Wie bist Du zum Schreiben gekommen?

Ich hatte schon immer Freude am Schreiben und Geschichten erfinden. Bereits in der Grundschule füllte ich mehrere Seiten, wenn es darum ging, zu schreiben. Ich liebte den Deutschunterricht. Gezielt zum Schreiben brachte mich aber David Bowie. Ja tatschächlich! Ich war ein großer Fan des Films „Labyrinth“. Als David Bowie in einem Radiointerview meinte, man solle ihm Geschichten schicken, da er immer auf der Suche nach neuen Drehbüchern sei, setzte ich mich sofort dran. Die nächste Geschichte schrieb ich längst nicht mehr für David ;)

Was machst Du beruflich? Oder ist Schreiben Dein Hauptberuf?

Hauptberuflich bin ich Erzieherin und leite ein Kinderzentrum in Frankfurt. Eine wundervolle Arbeit, auch wenn ich gerne mehr Zeit für mein „Hobby“ hätte.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

05:50 Uhr aufstehen und zur Arbeit fahren. Wer meinen Beruf kennt, der weiß, dass es dort nie langweilig wird. Je nach Dienstende fahre ich nach Hause, führe den Hund aus und widme mich dann gerne meiner Schreiberei. Oftmals bin ich aber einfach zu müde. Früher ging ich nach dem Arbeiten oft und gerne noch Klettern. Das habe ich aber verletzungsbedingt eingefroren.

Was machst Du sonst in Deiner Freizeit?

Ich treffe Freunde, werkele hier und da im Garten und natürlich nehmen meine Tiere einen großen Teil meiner Freizeit ein. Zugegebener Maßen bin ich auch ein Serienjunkie und schaue mir gerne mal ein paar Folgen zu viel.

Liest Du selber auch gerne?? Wenn ja was? Welches Genre hauptsächlich?

Da ich in meiner freien Zeit meist selbst schreibe, lese ich eher wenig. In letzter Zeit musste ich sehr viel recherchieren: Edda, Sagen, Sammlungen. Wenn ich lese, lese ich gerne Historische Romane, aber auch mal nur das, was man mir empfiehlt oder ausleiht. Krimis lese ich eher nicht, aber ich liebe Mary Higgins Clark und habe mir erst neulich eine Sammlung gekauft. Ich freue mich schon darauf.

Erinnerst Du dich noch an Dein erstes Buch, welches Du gelesen hast??

Das hieß Kater Schnuri oder ähnlich und es war in Schreibschrift verfasst. Ich habe meine Kinderbücher alle noch auf dem Speicher. „Das große Buch vom glücklichen Löwen“ war mein Lieblingsbuch als Kindergartenkind. Ich glaube aber, ich habe es nie gelesen. Ein guter Moment es mal aus dem Schrank zu holen und damit anzufangen.

Magst Du lieber eBook oder ein richtiges Buch?

Ein Buch zu fühlen, den Einband zu sehen und darin zu blättern ist wundervoll, dennoch bevorzuge ich in sehr vielen Situationen meinen Ebook-Reader. In der Bahn und im Urlaub habe ich diesen immer dabei. Zuhause lese ich dann gerne auch mal ein Buch.

Hast Du einen Lieblingsautor? Oder vielleicht sogar ein Vorbild?

Meine Generation ist von Astrid Lindgren geprägt. Momo und Die Unendliche Geschichte sind Geschichten, die ich als Kind verschlungen habe. Wenn ich Vorbilder habe, dann sind es wohl Michael Ende und Astrid Lindgren, aber ich glaube, meine Geschichten sind ganz anders erzählt. Dennoch denke ich, dass ich mich in deren Gesellschaft ganz wohl fühlen würde und das nicht, weil wir alle Novemberkinder sind.

Wann und wo bekommst Du die Ideen für Deine Bücher?? Oder schreibst Du einfach los?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Jetzt, wo sie mir gestellt wird, frage ich mich auch, wo das alles herkommt. In der Regel schreibe ich einfach drauf los. Es gibt kein Buch, das ich schreibe, weil es jetzt geschrieben werden muss. Irgendwann stehen die Figuren einfach vor meiner Tür und ich lasse sie ein und schaue gespannt zu, was sie so alles anstellen. Ich kann nicht für andere Autoren sprechen, aber ich finde ein Autor ist nie frei mit seinen Gedanken. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich in unterschiedlichen Situationen plötzlich in meine Geschichten abtauche. Das geht besonders gut beim Autofahren, bei einem Waldspaziergang, aber auch bei einer Party, oder Zusammensein. Früher ging das übrigens ganz besonders gut in der Schule!

Die Leser interessiert bestimmt wie Dein Schreibplatz aussieht :-D Zeigst Du uns, wo Deine Bücher entstehen?

Mein Schreibplatz ist nach meinem Umzug zu einem riesigen Schreibzimmer geworden. Ich liebe es! Es ist voll mit Büchern, Bildern und allerlei Schnickschnack, der mir sehr am Herzen liegt. Ich habe mal den Schreibtisch aufgeräumt und zeige euch gerne einen kleinen Ausschnitt davon!



Neben Kinderbüchern schreibst du auch an einer Fantasy Jugenbuch Reihe. Magst Du uns hierzu ein wenig erzählen?

Sehr gern. „Die Midgard-Saga - Niflheim“ ist der Auftakt zu einer Fantasy-Reihe rund um die Nordische Mythologie. Die alten Sagen wurden von mir aufgegriffen und in eine neue Geschichte gepackt, die in unserer Zeit angesiedelt ist. Thea ist die Hauptfigur. Sie gerät mit ihrer besten Freundin an Thor, der die Mädchen mit nach Niflheim nimmt. In Thea schlummert eine Vergangenheit, von der sie selbst noch nichts ahnt. Am liebsten spielt sie zusammen mit Juli Computerspiele und darin ist sie ziemlich gut. Als Thor in ihr Leben tritt, wird aus dem Spiel plötzlich Ernst, ein kleiner Mensch bekommt in der großen Götterwelt plötzlich eine riesige Aufgabe. Das verängstigt sie zuerst, aber ich finde, dass sie ihr Abenteuer wirklich hervorragend meistert. Beim Schreiben musste ich ab und zu selbst herzlich lachen. Wie schön, dass es den Lesern genauso ergeht.


Wie entstand die Idee hierzu?

Ich wollte an einen Kurzgeschichten-Wettbewerb teilnehmen und der hatte „Feuer“ zum Thema. Irgendwie bin ich auf Loki, den Feuergott der Nordischen Mythologie gestoßen. Ich fand die Figur sehr faszinierend und habe festgestellt, dass ich über diese Götter doch recht wenig weiß. Ich habe wie Thea und Juli einfach angefangen zu googeln und war ebenso rasch überfordert. Da musste das gute alte Buch her, die Edda und allerlei andere Bücher. Es ist faszinierend wie umfangreich die Nordische Götterwelt ist und wie wenig man selbst davon weiß. Ich danke dem Zufall, der mich auf Loki gestoßen hat, denn die Nordischen Götter sind mir schnell ans Herz gewachsen. Es macht Spaß sie zu begleiten und ich weiß, dass noch ein paar Bände folgen werden. Ich bin selbst gespannt wie viele es werden. Das hängt aber natürlich auch ein wenig vom Leser ab.

In der Geschichte geht es auch um griechische Mythologie. Wie bist Du auf die Idee gekommen, dieses in einer Geschichte aufzunehmen?

Hier meinst du sicher die Nordische Mythologie, denn Buch sechs kannst du ja noch nicht kennen. Nein, jetzt im Ernst! Ich wollte eigentlich eine Engel-Geschichte schreiben. Ich habe hierzu wirklich einen sehr guten Plot und ein paar Menschen davon erzählt. Sie fanden die Idee sehr faszinierend. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Kurzgeschichte mit Loki schon fertig und auch ein paar Kapitel zu meiner Engelsgeschichte. Dann sagte mir jemand, dass es schon so viele Engelsgeschichten gäbe. Ich war erstaunt, denn ich kannte ehrlich gesagt keine, ich war wahrscheinlich schlecht informiert. Da ich nicht die einhundertste Engelsgeschichte schreiben wollte, legte ich sie enttäuscht in die Schublade und überlegte, was ich als nächstes anstellen könnte. Das war der Moment, als Loki mir mit dem Flammenschwert winkte. Tatsächlich fand ich auf meiner Suche nach Erzählungen dieser Art nur sehr wenige bis gar keine Bücher. Da begann dann meine Recherche.

Was verbindest Du mit der Protagonistin? Welchen Bezug hast du zu ihnen?

Das ist eine interessante Frage, denn ich glaube tatsächlich, dass ich selten bei einer Protagonistin wie Thea so neutral gewesen bin. Ich schaue ihr zu, gucke was sie macht und agiere nicht in ihrer Person. Das habe ich durchaus schon anders erlebt ;)

Kennst Du das Ende schon vor Schreibbeginn?

Ja, das schon. Ich denke, wenn man das nicht wüsste, würde es schwer werden. Was zwischen Anfang und Ende liegt ist da schon spannender. An dieser Stelle müsste ich einige Spoilerwarnungen aussprechen, würde ich mehr erzählen, aber die Dinge, die in Niflheim passiert sind, die waren schon sehr außergewöhnlich. Hätte mir jemand zu Beginn gesagt, dass dort ein …. auftauchen würde, ich hätte es nicht geglaubt! Die Leser waren genauso überrascht wie ich!

Kennst du das Gefühl einer Schreibblockade und was machst du dann?

Das kenne ich leider zu gut und ich verzweifele regelmäßig daran. Viele sagen, dass man dann gerade drauf losschreiben sollte. Ich kann das nicht verstehen. Schreibblockade heißt doch Schreibblockade, weil man eben NICHT schreiben kann. Ich quäle mich hin und wieder und versuche das, aber am vernünftigsten ist dann eigentlich die Seele mal baumeln zu lassen, die Gedanken zu sammeln und immer mal zur Szene zurückzukehren, bei der man stehen geblieben ist. Irgendwann kommt es dann ganz von allein.

Wie gehst Du mit Kritik in Bezug auf Deine Bücher um? 

Man kann nie allen Menschen gerecht werden. Kritik ist wichtig, wenn sie konstruktiv ist und nicht darauf abzielt zu verletzen und zu diskreditieren. Ich habe ein paar Betaleser. Wenn die nicht Kritik üben würden, dürften sie gar nicht vorab lesen!

Was macht für dich ein gutes Buch aus?

Ein gutes Buch darf mich nicht langweilen. Ich hasse es, wenn man sich eine Seite lang darüber auslassen kann, wie ein gebrechlicher Mann die Treppe hinabsteigt, oder ein Buch über mehrere Kapitel an der gleichen Stelle verharrt. Wenn ich anfange mich an den ersten Sätzen von Kapiteln zu orientieren und das Gefühl habe, nichts zu verpassen, weiß ich, dass dieser Punkt erreicht ist. Das ist dann wie bei einer Soap, die man nach drei Monaten wieder schaut und man immer noch folgen kann. Aber in diesem Moment bin ich dann wohl der Mensch, dem der Autor in diesem Moment nicht gerecht werden kann. Ich bin sicher, dass es viele Leser gibt, die das Buch an dieser Stelle völlig anders erleben und das ist auch gut so.


Vielen Dank für Deine ehrlichen Antworten!!!

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